Objekt des Monats Januar 2021

Spielzeug: Kletterfigur Schornsteinfeger
Hersteller: Holzspielzeug und Kunstgewerbe Peter Ulbricht, Seiffen 

Buchen- und Ahornholz und Polyesterseil
mehrfarbig bemalt
Maße: H 6,5 cm | Kletterseil 45 cm

Schenkung von unserem Fördervereinsmitglied Jutta Butzengeiger

Es bedarf lediglich etwas Ausdauer. Schon klettert die kleine gelenkige, hölzerne Seiffener Spielzeugfigur dank eines Gummimechanismus und wiederholten Zügen am Kletterseil zielstrebig nach oben. Mit ihren ruckartigen Streckbewegungen strahlt die Schornsteinfegerfigur einen fröhlichen, optimistischen Elan aus.

Als Neujahrsgruß ist der Schornsteinfeger traditionell ein symbolischer Glücksbringer neben vierblättrigen Kleeblättern und rosa Schweinchen. Als „schwarzer Mann“ auch furchteinflößendes Symbol und im Aberglauben früher auch Unglücksbote, ist heute aber seine positive Bedeutung etabliert. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass durch das Reinigen und Warten der Schornsteine Brände – und damit schlimmeres Unglück – vermieden werden. In diesem Sinne übergeben Schornsteinfeger auch ihren Kunden zum neuen Jahr Miniaturfiguren oder kleine Metallmünzen als „Glückstaler“.

Seiffen, ein Ort im sächsischen Erzgebirgskreis südöstlich von Chemnitz, blickt auf eine lange Bergbautradition zurück, trägt aber heute stolz den Beinamen Spielzeugdorf.  Der Bergbau wurde als Wirtschaftsfaktor in seiner Bedeutung nämlich schon ab dem späten 18. Jahrhundert von der Holzspielzeugproduktion abgelöst.  Die als Massenware hergestellte sogenannte Seiffener Ware konnte sich damals vor allem auch wegen der vergleichsweise niedrigen Löhne im Erzgebirge durchsetzen. Mitte des 19. Jahrhunderts, 1852 entstand in Seiffen eine staatliche Spielwarenfachschule. Das Erzgebirgische Spielzeugmuseum Seiffen wurde 1953 eröffnet und widmet sich der Historie dieser vor allem durch Miniaturen und Weihnachtsdekoration bekannten Holzspielwaren.

Mit dem zielstrebig und optimistisch aufwärts kletternden Schornsteinfeger als Objekt des Monats Januar verbindet das Museumsteam die besten Wünsche für das kommende Jahr.