Objekt des Monats Dezember

Hölzerne Spekulatiusform mit 4 Motiven
Maße:
HxBxT 3 cm x 63cm x 14 cm  
Inventarnr. 019/S/0021

Ankauf durch den Förderverein, 2019

Die beidseitig verwendbare Spekulatiusform mit je zwei Motiven auf jeder Seite zeigt neben einem Wandergesellen und Weihnachtsmann  auch einen Schornsteinfeger. In Gesichtszügen und Körperhaltung gleichen sich die letzteren beiden sogar. So reiht sich der sprichwörtliche Glücksbringer ein in den Reigen der weihnachtlichen Figuren für dieses traditionelle Gebäck, welches aus der Adventszeit genauso wenig wegzudenken ist wie etwa Lebkuchen, Vanillekipferl oder Bratapfel. Der Schornsteinfeger in der Weihnachtszeit ist insofern auch naheliegend, da er ja ein Glückssymbol schlechthin ist für das nur wenige Tage später folgende Neujahr.

Zur Herstellung der beliebten Flachkekse wird in die Negativmodeln ein gewürzter Mürbeteig mit sehr hohem Butteranteil gepresst. Gebacken werden die geformten Spekulatius mit den jeweiligen Motiven im Übrigen ohne die Form. Auch dahingehend gibt es eine Verwandtschaft zur Herstellung von Ofenkacheln und Keramik, wurden doch Ofenschmuck, z.B. die Kronen der  Berliner Öfen, oder Baukeramik durch das Pressen des formbaren Tons in Negativmodeln hergestellt. Typische Gewürze sind zum Beispiel Zimt, Kardamom und Nelke. Der Ursprung der Spekulatius liegt vermutlich in den Niederlanden oder Belgien, wo sie traditionell zum Nikolaustag gereicht werden. Heute kann man sie schon häufig im Herbst in den Supermarktregalen finden. Die handwerkliche Herstellung mittels einer solchen Model bleibt allerding etwas Besonderes.