Von Velten in die Welt - Zur Geschichte der Ofenstadt
Die Veltener Keramikware – seien es die Millionen weißen Schmelzkacheln für die berühmten Berliner Öfen oder die Steingut- und Fayence-Ware der z.B. Steingutfabrik Velten-Vordamm – fand weltweit ihre Abnehmer: so finden sich Destinationen, zu welchen die Veltener Keramikware geliefert wurde, sowohl in Nordamerika und Russland als auch in den nordischen Ländern und in jüngster Zeit sogar in Australien. In Städten wie Berlin, Warschau, ja gar in Athen finden sich noch heute im öffentlichen Raum zahlreiche beeindruckende Zeugnisse der Veltener Keramikkunst.

Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Velten fällt in das Jahr 1355. Es waren vor allem die reichen Tonvorkommen, die diesen märkischen Ort kurz vor den nördlichen Toren Berlins in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zu überregionaler Berühmtheit verhalfen. Der Veltener Ton eignete sich besonders gut zur Herstellung von Ofenkacheln und so wurde im Jahr 1835 die erste von später 36 Ofenfabriken gegründet. Und so entwickelte sich Velten innerhalb nur eines halben Jahrhunderts von einem kleinen Angerdorf mit ca. 350 Einwohnern zur bedeutendsten Kachelofenstadt Deutschlands.

Allein im Jahr 1905 lieferten die fast 40 Ofenfabriken Kacheln für 100.000 Öfen in das nahe Berlin. In den folgenden Jahren gab es ehrgeizige Pläne des Stadtvorstehers Zieger, Velten zu einer Industriestadt – „Klein-Amerika“ – auszubauen; jedoch konnten diese nicht in geplantem Maße umgesetzt werden.
Das Stadtrecht erhielt Velten im Jahr 1935. Mitte der 1980er Jahre entstand ein modernes Wohngebiet Velten Süd, 1992 der Businesspark, in dem sich, ebenso wie entlang der Berliner Strasse in Nähe des Stichkanals und der Autobahn, zahlreiche größere Unternehmen ansiedelten.

Heute präsentiert sich der Ort im regionalen Wachstumskern Oranienburg – Hennigsdorf – Velten als lebendige Kleinstadt mit engagierten Bürgern und regem Vereinsleben sowie wachsendem Freizeit- und Kulturangebot.